Früher wurde häufig über einen Tennisarm geklagt, heute mehr über einen Mausarm. Die Beschwerden sind tatsächlich ähnlich und es können tatsächlich auch die gleichen Ursachen vorliegen. Denn genauso wenig, wie ein Tennisarm zwingend auf den gleichnamigen Sport zurückzuführen ist, muss ein Mausarm nicht unbedingt aufgrund von Arbeiten mit der Computermaus entstehen. Erfahren Sie hier mehr über Symptome, Ursachen und Diagnose vom Mausarm, aber die gesamte Symptomatik beim RSI-Syndrom und darüber, welche Abgrenzungen es zum Karpaltunnelsyndrom und zur Sehnenscheidenentzündung gibt.

Dr. med. Csaba Losonc
Das Wichtigste kurz zusammengefasst
- Die Beschwerden bei einem Mausarm ähneln denen bei einem Tennisarm, die Ursachen sind allerdings manchmal anders gelagert
- Bei einer Maushand können auch ein Karpaltunnelsyndrom oder eine Sehnenscheidenentzündung die Schmerzen verursachen.
- Arbeiten mit der Computermaus kann die Beschwerden verursachen, ist jedoch nicht zwingend die alleinige Ursache für einen Mausarm.
- Alle Beschwerden an Händen und Armen werden zusammenfassend als RSI-Syndrom bezeichnet.
- Nur bei etwa 10 % aller Fälle von RSI-Syndrom können spezifische Ursachen diagnostiziert werden.
- Die Ursachen für die Erkrankung liegen tendenziell vor allem in Überlastungen und Fehlhaltungen durch einseitige, sich wiederholende Bewegungen.
- Die Behandlung eines Mausarms besteht in der Regel aus einer Kombination von Stoßwellentherapie, gezielten Dehnübungen und der Einrichtung eines ergonomischen Arbeitsplatzes.

Dr. med. Csaba Losonc
Was ist ein Mausarm - Erklärung
Als Mausarm oder auch Maushand werden umgangssprachlich Beschwerden an Händen und Armen bezeichnet, bei denen man unterstellt, dass sie aufgrund von Arbeiten mit einer Computermaus entstehen. Wissenschaftlich werden die Symptome dem RSI-Syndrom zugeordnet und können durch unterschiedliche Arten von Über- und Fehlbelastungen bei einseitigen und sich ständig wiederholenden Bewegungen verursacht werden.


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Was bedeutet RSI-Syndrom?
Die Bezeichnung RSI-Syndrom wird als Sammelbegriff für verschiedenartige Beschwerden im Bereich der Hände und Arme verwendet. Die Schmerzen bei einem sogenannten Mausarm treten betreffen neben Ellenbogen und Unterarm häufig auch Hände, Handgelenke und Finger und sind deshalb typisch für ein RSI-Syndrom. Manchmal sind auch Schultern, Nacken oder Rücken betroffen.
Was ist der Unterschied zwischen Tennisarm und Mausarm?
Ein Mausarm und ein Tennisarm zeigen oft die gleichen Beschwerden. In vielen Fällen gibt es jedoch unterschiedliche Ursachen. Eine eingehende Untersuchung ist daher sehr wichtig, damit die Ursachen gefunden und die passende Behandlung eingeleitet werden kann. Nur so können die Schmerzen gezielt therapiert und reduziert werden.
Mausarm Symptome
Ein Mausarm macht sich vor allem durch folgende Symptome bemerkbar:
- Schmerzen in Ellenbogen, Unterarm, Handgelenk und Händen.
- Kribbeln in den Händen und / oder Unterarmen.
- Taubheitsgefühle bzw. weniger Sensibilität in Armen oder Händen.
- Kraftverlust.
- Zunehmender Koordinationsverlust bzw. Ungeschicklichkeit.
- Krämpfe in Armen oder Händen.
- Schwellungen an Ellenbogen, Handgelenk oder Händen.
- Manchmal kommt es auch zu Hautverfärbungen.
- Alle Beschwerden können sowohl bei Bewegung als auch in Ruhestellung auftreten.
Diese Symptome sind typisch für Mausarm & Maushand. Allerdings können auch andere Erkrankungen, wie zum Beispiel Arthrose, Schulterschmerzen oder Nackenprobleme zu den Beschwerden führen.
Stadien der Erkrankung bei Mausarm
In der Regel verläuft die Erkrankung am RSI-Syndrom in verschiedenen Stufen, die wir hier kurz darstellen:
Anfangsstadium RSI-Syndrom
Zu Beginn steht meistens lediglich ein Missempfinden oder auch schon ein gewisser Kraftverlust in Unterarm oder Hand. Die Beschwerden treten zumeist während der Arbeit oder bei Belastungen auf, klingen danach jedoch schnell wieder ab.
Fortgeschrittenes Stadium RSI-Syndrom
Nach mehreren Monaten oder auch erst nach mehreren Jahren, mit Über- und Fehlbelastung durch einseitige Tätigkeiten, halten die Beschwerden auch in Ruhephasen (z.B. nach Feierabend) an. Lediglich bei längeren Pausen (z.B. im Urlaub) klingen die Schmerzen in der Regel ab (falls keine weiteren Belastungen vorliegen), um sich dann bei Wiederaufnahme der belastenden Tätigkeit erneut bemerkbar zu machen.
Spätstadium RSI-Syndrom
Falls die belastenden, einseitigen Bewegung ständig und mehr als fünf Jahre lang bzw. in hoher Frequenz (z.B. bis zu 80.000 Tastatur-Anschläge pro Tag) durchgeführt werden, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es zu einem anhaltenden Schmerzzustand kommt. Die Beschwerden treten nun auch in Ruhephasen auf und können als chronisch eingestuft werden.
Ursachen Mausarm
Genauso, wie ein Tennisarm nicht zwingend vom Tennisspielen kommt, sind die Ursachen für die Beschwerden bei einem Mausarm nicht zwingend auf Arbeiten mit der Computermaus zurückzuführen. Allerdings spielen die Themen Überlastung, falsche Haltung und einseitige Belastung eine große Rolle, diese wiederum sind tatsächlich oft durch die Haltung beim Arbeiten am Computer bedingt.
Die wichtigsten Ursachen für einen Mausarm bzw. das RSI-Syndrom sind:
Überlastungen durch einseitige Bewegungen
Der Namensbestandteil “Repetitive” in “Repetitive-Strain-Injury-Syndrom” (RSI) weist bereits auf einen Zusammenhang zwischen sich ständig wiederholenden Bewegungsabläufen und den daraus entstehenden Beschwerden hin. So führen Überanspruchungen zum Beispiel häufig zu einem Tennisarm oder Golferellenbogen und ständige, sich häufig wiederholende Belastungen (z.B. beim Arbeiten mit der Computermaus) oft zum sogenannten Mausarm oder zur Maushand. Die Beschwerden treten dabei größtenteils vor allem an den Muskeln und Sehnen auf, die die Hand bewegen. Diese Sehnen ziehen sich vom Ellenbogen über den gesamten Unterarm, hier machen sich dann auch die Schmerzen bemerkbar. Entscheidend für die Entstehung der Schmerzen ist dabei nicht der Kraftaufwand, der für die Bewegung aufgebracht wird, sondern die Frequenz, mit der die Bewegungen ausgeführt werden. Je höher die Frequenz, desto höher die Wahrscheinlichkeit, ein RSI-Syndrom zu entwickeln. Neben Arbeiten mit der Computermaus können auch Nintendo sowie Nutzung von Tablet und Handy zu Beschwerden führen. Aber auch andere Bewegungen, wie zum Beispiel Klavierspielen, Anstreichen und vieles mehr (alles, was ständig wiederholt wird) können das Syndrom auslösen.
Die Muskeln, Sehnen und Faszien werden einseitig überlastet, dies führt zu Mikro-Verletzungen und Entzündungen. Daneben können Verspannungen und Verhärtungen zu den Beschwerden beitragen.
Fehlhaltungen und falsche Bewegungsmuster
Häufig ist nicht die Belastung selbst, sondern die Haltung während der Bewegung das Problem. So ist zum Beispiel die Handhaltung beim Arbeiten mit der Maus, die die meisten Menschen einnehmen, alles andere als optimal. Normalerweise zeigen im Ruhezustand die Handinnenflächen zum Körper hin. Beim Arbeiten mit der Maus wird die Hand dann aber um 90 Grad gedreht. Dies ist zunächst in Ordnung, kann aber auf Dauer und bei einer hohen Frequenz von Bewegungen, die in dieser Haltung ausgeführt werden, zu Beschwerden führen.

Anderweitige Erkrankungen
Neben Überlastungen und Fehlhaltungen können auch anderweitige Erkrankungen zu den Symptomen eines RSI-Syndroms führen.
In vielen Fällen gibt es allerdings nicht die “eine” Ursache für den Mausarm, sondern eine Vielzahl von Einflüssen, die die Beschwerden verursachen.
Grundsätzlich lassen sich die Ursachen für die Beschwerden nach den folgenden Kriterien einteilen:
Strukturelle Schäden
Bei strukturellen Schäden liegen tatsächliche Probleme an Gelenken, Knochen, Sehnen oder Muskeln vor. Dabei kann es sich zum Beispiel um Arthrose, Entzündungen, Fehlstellungen, Verschleiß, Bandscheibenvorfälle oder Ähnliches handeln. In diesem Fall zielt die Behandlung darauf ab, die Schäden zu beheben bzw. die Auswirkungen der Schäden zu vermindern. Dies kann zum Beispiel durch Stammzelltherapie, Stoßwellentherapie, Plasma Injektionen, Bandagen, Einlagen oder in Einzelfällen auch durch operative Maßnahmen erfolgen.
Funktionelle Probleme
Falls funktionelle Probleme auftreten, müssen nicht unbedingt tiefgreifende strukturelle Schäden dafür verantwortlich sein. Es treten Beeinträchtigungen in der Beweglichkeit auf, die sehr unangenehm und störend sein können. Die Muskeln und der Bewegungsapparat funktionieren nicht störungsfrei bzw. sind geschwächt, obwohl kaum körperliche Schäden vorliegen. In diesen Fällen werden vor allem Dehnübungen, Physiotherapie und gezieltes Training eingesetzt, um die Funktion so weit wie möglich wiederherzustellen.

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Wie werden funktionelle und strukturelle Probleme in der Orthopädie behandelt?
„Als Experten für Orthopädie ist es uns ein Anliegen, die wahren Ursachen Ihrer Beschwerden herauszufinden. In der Regel liegen sowohl funktionelle als auch strukturelle Probleme vor, die wir zielgerichtet mit einer Kombination geeigneter Therapien behandeln. Damit Sie schnell wieder fit & beschwerdefrei werden!“
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Welche Erkrankungen können zu den Symptomen eines Mausarms führen?
Neben Fehl- und Überlastungen können auch anderweitige Erkrankungen zu Beschwerden und einem RSI-Syndrom führen. Dies sind vor allem:
- Karpaltunnelsyndrom
- Kubitaltunnelsyndrom
- Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis)
- Tendinitis (Sehnenentzündungen)
- Tennisarm (Epicondylitis)
- Golferellenbogen
- Verletzungen der Rotatorenmanschette
- Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
- Überbein (Ganglion)
Falls Erkrankungen dieser Art festgestellt werden, handelt es sich um spezifische Symptome, die einem Krankheitsbild zugeordnet werden können. Allerdings ist dies erfahrungsgemäß nur in etwa 10 % aller Fälle von RSI-Syndrom möglich. Die meisten Symptome können keinem Krankheitsbild direkt zugeordnet werden und gelten daher als unspezifisch.
Diagnose Mausarm
Eine frühzeitige Diagnose ist sehr wichtig, um chronische Beschwerden zu vermeiden. Ein Facharzt wird eine umfangreiche Anamnese durchführen und in der Regel zudem bildgebende Verfahren zur Diagnose (Ultraschall, Röntgen, MRT, CT) einsetzen, um herauszufinden, ob es sich tendenziell eher um strukturelle Schäden oder um funktionelle Probleme handelt. Außerdem werden die beruflichen Belastungen erörtert, anderweitige Erkrankungen ausgeschlossen und anschließend können die passenden Therapien eingeleitet werden.

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Was ist der Unterschied zwischen Karpaltunnelsyndrom, Sehnenscheidenentzündung und Maushand?
Bei einem Karpaltunnelsyndrom handelt es sich um eine Verengung des Handgelenktunnels (Karpaltunnel) dadurch wird der Mittelarmnerv (Nervus Medianus), auch Mediannerv genannt, eingeklemmt, was Beschwerden an Händen und Fingern auslösen kann. Eine Sehnenscheidenentzündung entsteht, wenn ein Muskel dauerhaft angespannt oder verspannt ist, dadurch werden Sehne und Sehnenscheide verdickt und es entstehen Schmerzen. Eine Sehnenscheidenentzündung tritt größtenteils im Bereich des Handgelenks auf. Ein Mausarm entsteht in der Regel durch Überlastung und Fehlhaltungen und kann sowohl im Ellenbogen, Unterarm oder Handgelenk schmerzen. Die Ursachen für einen Mausarm sind in der Regel unspezifisch, während Karpaltunnelsyndrom und Sehnenscheidenentzündung eindeutig diagnostiziert werden können.
Behandlung Mausarm
Was tun bei Mausarm? Die Behandlung orientiert sich vor allem an den bei der Diagnose festgestellten Ursachen sowie am Schweregrad der Beschwerden. Für die Wahl der passenden Therapie ist es außerdem wichtig, sowohl funktionelle Probleme als auch strukturelle Schäden entsprechend zu behandeln. In der Regel werden verschiedene Therapien kombiniert, um einen Mausarm optimal zu behandeln.
Erste Hilfe bei Mausarm
Als Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Schmerzen aufgrund eines Mausarms können Kühlpads ausprobiert werden. Zusätzlich sollte versucht werden, die Hand, die die Maus bedient, zu wechseln. Dies funktioniert meist besser, als zuvor angenommen.
Vertikale Maus nutzen
Die einfachste Lösung ist es, in Zukunft eine vertikale Maus zu benutzen, da dies eine natürliche Haltung der Hand unterstützt und das Verdrehen des Handgelenks vermeidet.
Arbeitsplatz ergonomisch gestalten
Um Fehlhaltungen zu vermeiden, sollte der Arbeitsplatz ergonomisch gestaltet werden. Dazu gehören neben der richtigen Sitz- und Tischhöhe auch Aspekte wie eine ergonomisch gestaltete Tastatur, ein Mauspad mit Stützpolstern und vieles mehr.

Medikamente bei Mausarm
Bei starken akuten Beschwerden können Schmerzmittel genutzt werden. Am besten sogenannte NSAR, da diese zusätzlich entzündungshemmend wirken. Allerdings sollte keine Dauermedikation erfolgen, sondern schnellstmöglich ein Termin bei einem Facharzt vereinbart werden, um eine langfristig wirkende Behandlung einzuleiten.
Injektionen bei Mausarm
Injektionen können gezielt bei orthopädischen Problemen eingesetzt werden, um Beschwerden zu lindern und um Entzündungen zu reduzieren. Erfolgreich eingesetzt werden dazu häufig Eigenblutinjektionen (PRP) oder auch in Einzelfällen Hyaluron-Injektionen. Zudem wird zur Entzündungshemmung von vielen Orthopäden Cortison eingesetzt, dies ist jedoch kritisch zu betrachten.

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Warum wir bei Mausarm nicht einfach Cortison spritzen
„Cortison hat zwar nachgewiesenermaßen eine entzündungshemmende Wirkung, in unserer Praxis im Medicum Rhein-Ahr-Eifel verwenden wir jedoch in der Regel keine Cortison-Injektionen. Denn Cortison ist ein Zellgift und kann in Gelenken zudem die Knorpelschicht schädigen. Daher setzen wir vor allem auf PRP-Eigenblut-Injektionen und auf Stoßwellentherapie. Denn wir möchten Sie erfolgreich behandeln und keinen Boden für neue Beschwerden bereiten.“
Stoßwellentherapie bei Mausarm
Bei Stoßwellen handelt es sich um energiereiche, mechanisch-akustische Wellen, die mit einem Spezialgerät auf die betroffenen Körperregionen übertragen werden können und dann ihre Wirkung entfalten, ohne Gewebe zu zerstören. Die Therapie ist nicht-invasiv, quasi nebenwirkungsfrei und in der Regel reichen 2 – 5 Behandlungstermine, um Schmerzen zu reduzieren und die endgültige Heilung zu fördern. Die Stoßwellentherapie wird seit Jahren erfolgreich in der Orthopädie eingesetzt und ist vor allem als erfolgreiche Behandlung bei Fersensporn bekannt. Aber auch Beschwerden wie Tennisarm oder Mausarm können mithilfe von Stoßwellen behandelt werden.

Dr. med. Csaba Losonc
Wir vom Medicum Rhein-Ahr-Eifel sind Spezialisten für Stoßwellentherapie und helfen Ihnen gerne, die mit einem Mausarm zusammenhängenden Beschwerden mit dieser nebenwirkungsfreien Therapieform ohne Operation zu lindern. Vereinbaren Sie baldmöglichst einen Termin. Damit Sie bald von Ihren Beschwerden erlöst werden!
Stoßwellentherapie bei Mausarm
Bei Stoßwellen handelt es sich um energiereiche, mechanisch-akustische Wellen, die mit einem Spezialgerät auf die betroffenen Körperregionen übertragen werden können und dann ihre Wirkung entfalten, ohne Gewebe zu zerstören. Die Therapie ist nicht-invasiv, quasi nebenwirkungsfrei und in der Regel reichen 2 – 5 Behandlungstermine, um Schmerzen zu reduzieren und die endgültige Heilung zu fördern. Die Stoßwellentherapie wird seit Jahren erfolgreich in der Orthopädie eingesetzt und ist vor allem als erfolgreiche Behandlung bei Fersensporn bekannt. Aber auch Beschwerden wie Tennisarm oder Mausarm können mithilfe von Stoßwellen behandelt werden.
