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“Ich brauche eine neue Hüfte!” Wer von Ihnen hat diesen Satz schon gehört oder vielleicht selbst geäußert, weil die Hüfte Probleme macht? Etwa 5% der Erwachsenen in Deutschland leiden nachgewiesenermaßen unter einer Hüftarthrose mit Beschwerden, Frauen etwas häufiger als Männer. Die Dunkelziffer dürfte höher liegen, denn eine Arthrose entwickelt sich zunächst unbemerkt und viele Menschen ignorieren erste Beschwerden, die übrigens meist zuerst in der Leiste auftreten und nicht im direkten Hüftbereich. Bevor dann eventuell wirklich eine neue Hüfte bzw. ein neues Hüftgelenk implantiert werden muss, gibt es für Hüftarthrose eine Reihe von erfolgversprechenden Behandlungsmethoden ohne Operation. Erfahren Sie hier mehr über Symptome, Ursachen, Behandlung und Vorbeugung von Hüftarthrose und über die neuen Chancen, die eine Stammzelltherapie bei Arthrose eröffnen kann.
Das Wichtigste kurz zusammengefasst
- Bei einer Hüftarthrose wird der Knorpel im Hüftgelenk zunehmend abgebaut.
- Durch den fehlenden Schutz des Knorpels kommt es zur Reibung der Knochen im Gelenk.
- In Folge entsteht eine chronische Entzündung im Gelenk.
- Schmerzen sind die Folge und weil Schmerzen bei Menschen tendenziell zu weniger Bewegung führen, kommt es zu Bewegungseinschränkungen.
- Als Therapie bei Hüftarthrose werden hauptsächlich Injektionen, Stoßwellentherapie, Übungen, Sport & Physiotherapie genutzt.
- Eine Stammzelltherapie eröffnet neue, vielversprechende Behandlungsmöglichkeiten.
- Vermeidung von Übergewicht, gesunde Ernährung und regelmäßige moderate Bewegung können eine Hüftarthrose verhindern oder zumindest ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern.
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Hüftarthrose - Definition
Bei einer Hüftarthrose kommt es zunächst zu einem Rückgang der schützenden Knorpelschicht und im Endeffekt zu einer unwiderruflichen Zerstörung des Gelenkknorpels im Hüftgelenk. Dadurch reiben die Knochen zunehmend ungeschützt gegeneinander. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sind die Folgen. Es gibt diverse Risikofaktoren, die eine Hüftarthrose auslösen können. Die Krankheit gilt als degenerativ, da der Gelenkverschleiß das altersübliche Ausmaß überschreitet.
Hüftarthrose Test & Diagnose
Ein Facharzt kann eine Hüftarthrose – auch Coxarthrose genannt – in der Regel anhand typischer Symptome diagnostizieren. Schmerzen beim Anlaufen oder nach Ruhephasen, Probleme beim Drehen, Spreizen oder Beugen der Oberschenkel sowie Beschwerden beim Heruntergehen von Treppen sind bekannte Hinweise auf eine Hüftarthrose und können tendenziell auch vom Patienten wahrgenommen werden. Ein Test, der allgemein Hüftprobleme analysiert, kann vorab zusätzlich durchgeführt werden. Es empfiehlt sich, so frühzeitig wie möglich einen Arzt aufzusuchen, um baldmöglichst mit der Behandlung beginnen zu können. Der Facharzt wird eine eingehende Untersuchung vornehmen, Bewegungsmuster, Fehlstellungen und alte Verletzungen untersuchen und bei Bedarf auch Verfahren wie Röntgen, Ultraschall, CT oder MRT anwenden. Allerdings ist dabei zu beachten, dass bildgebende Verfahren nicht zwingend eine bestehende Arthrose sichtbar werden lassen. Bei Bedarf werden daher noch weitere Untersuchungen notwendig, die vor allem dazu dienen sollen, eine genaue Abgrenzung von anderen Erkrankungen der Hüfte vorzunehmen. Denn nur eine eindeutige Diagnose kann eine gezielte und erfolgreiche Behandlung ermöglichen.
Weitere Erkrankungen an der Hüfte außer Hüftarthrose
Beweglichkeitseinschränkungen und Beschwerden im Bereich der Hüfte können auch andere Ursachen haben als Arthrose. So sind Rheuma, Arthritis, Gicht, Impingement oder ein Gelenkerguß andere mögliche Erklärungen.
Unterschied Arthritis und Arthrose
Manchmal ist der Unterschied zwischen einer entzündlichen Arthritis und einer Arthrose nur schwer zu erkennen. Eine Blutuntersuchung oder eine Gelenkpunktion können im Zweifelsfall eine eindeutige Diagnose ermöglichen. Bei der Blutuntersuchung können sowohl ein erhöhter Spiegel an C-reaktivem Protein (dieser Wert steigt bei Entzündungen an) als auch spezielle Antikörper im Blut festgestellt werden, die auf rheumatische Erkrankungen hinweisen. Ein Harnsäurespiegel kann zusätzlich das Vorliegen einer Gicht ausschließen, die allerdings nur selten im Hüftbereich auftritt. Falls ein Gelenkerguss vorliegt, kann mit Hilfe einer Gelenkpunktion die Flüssigkeit im Gelenk abgesaugt und anschließend auf mögliche Krankheitserreger und auf entzündlich-rheumatische Veränderungen untersucht werden. Nach einer Punktion sinkt darüber hinaus auch der Druck im Gelenk und die Schmerzen lassen nach. All diese Untersuchungsmethoden sind sinnvoll, wenn zunächst keine eindeutige Diagnose möglich ist.
Ursachen für Hüftarthrose
Die schützende Knorpelschicht der Knochen im Hüftgelenk wird bei Vorliegen einer Hüftarthrose dünner, weicht auf, wird rissig und verliert zunehmend an Substanz. Somit kann die Knorpelmasse nicht mehr ihre Schutzfunktion zwischen den Knochen in vollem Umfang wahrnehmen. Es entsteht insgesamt ein Ungleichgewicht im Stoffwechsel, das zu einem immer größeren Abbau von Knorpel führt.
Die Knochen reagieren darauf, indem sie neue Knochensubstanz bilden, die sogenannten Osteophyten (Knochenspangen). Gleichzeitig werden zu viele Stoffe und Enzyme gebildet. Der Gelenkspalt wird so immer schmaler, Entzündungen können entstehen und Beweglichkeitseinschränkungen treten auf, die später mit Schmerzen verbunden sein können.
Sobald die Knochen immer weniger geschützt einander und gegeneinander reiben, wird die Funktion des Gelenks zunehmend eingeschränkt und es kann zu starken Beschwerden kommen.
Risikofaktoren für Hüftarthrose
Die Entstehung von Hüftarthrose kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden:
- Übergewicht
Starkes Übergewicht belastet die Gelenke in besonders hohem Maße.
- Fehlstellungen der Hüfte
Durch eine angeborene Fehlstellung, eine sogenannte Hüftdysplasie, kann sich eine Hüftarthrose entwickeln
- Frühere Hüftverletzungen
Verletzungen der Hüfte durch Brüche, Unfälle oder durch ein ausgerenktes Hüftgelenk können auch noch nach langer Zeit zu einer Hüftarthrose führen.
- Dauerbelastung durch intensives sportliches Training
Sportarten mit starken Stoßbelastungen, wie Fußball, Squash oder Tennis, können zur Entwicklung einer Arthrose beitragen.
- Schwere körperliche Belastungen im Beruf
Menschen, die körperlich schwer arbeiten, wie zum Beispiel auf dem Bau, können schneller an Arthrose erkranken.
- Entzündliche Gelenkerkrankungen
Eine rheumatoide Arthritis oder andere entzündliche Erkrankungen im Gelenk können das Risiko für die Entwicklung einer Arthrose erhöhen.
- Hüftimpingement
Beim sogenannten Hüftimpingement kommt es zu Engstellen zwischen Gelenkpfanne und Hüftkopf, was zu einer Arthrose führen kann. Durch eine frühzeitige Behandlung des Impingements kann dies verhindert werden.
- Hüftkopfnekrose
Das Absterben des Hüftkopfknochens unterhalb des Knorpels, die sogenannte Hüftkopfnekrose, kann auch schon bei jungen Menschen auftreten. Meist geschieht dies in Zusammenhang mit der Einnahme von größeren Mengen Cortison, Alkohol oder bei vorliegenden Nierenerkrankungen. In Folge kann eine Arthrose entstehen.
- Familiäre Veranlagung
Es scheint genetische Dispositionen zu geben, die die Entwicklung einer Arthrose begünstigen.
Bei einer Hüftarthrose kommt zu zum Abbau von Knorpel, der dazu führt, dass die Knochen zunehmend ungeschützt aneinander reiben.
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Hüftarthrose Schmerzen & Symptome
Bei einer Hüftarthrose fallen oft Bücken, Drehbewegungen, Spreizen und Heranziehen der Beine und das Treppabwärts Steigen schwer. Zunächst äußern sich die Beschwerden in erster Linie beim Anlaufen und nach Ruhephasen. Später treten die Schmerzen auch nachts und ohne Bewegung auf und können bis ins Knie ausstrahlen.
Folgende Symptome können auf eine Hüftarthrose hinweisen:
- Anlaufschmerzen im Bereich der Hüfte
Schmerzen zu Beginn einer Bewegung und nach Ruhephasen, also z.B. morgens nach dem Aufstehen oder nach längerem Sitzen, die nach einer Weile nachlassen, deuten auf eine Arthrose hin.
- Schmerzen bei Belastung
Gelenkschmerzen bei stärkerer Belastung und nach längerer Beanspruchung können ebenfalls Anzeichen für eine Arthrose sein.
- Akute Schmerzen und Gelenksteifigkeit
Bei manchen Menschen entwickeln sich die Beschwerden einer Hüftarthrose nicht langsam, stetig und zunächst fast unbemerkt, sondern es kommt zu akuten Schüben mit plötzlich auftretenden Schmerzen und zu Gelenksteifigkeit. Die Schmerzen werden dann meist als stechend, pulsierend oder brennend wahrgenommen. Die Beschwerden lassen meist innerhalb weniger Tage nach.
- Leistenschmerz
Schmerzen in den Leisten, die in den Oberschenkel und bis ins Knie ausstrahlen, können auf eine Hüftarthrose hinweisen.
- Hinken & Einknicken
Hinken nach längeren Gehstrecken oder ein leichtes Einknicken auf einer Seite (nämlich auf der betroffenen Seite) können Anzeichen einer Hüftarthrose sein.
- Beschwerden beim Abwärts Steigen
Treten beim Treppabgehen Beschwerden auf, kann dies durch Arthrose bedingt sein.
- Eingeschränkte Beweglichkeit im Oberschenkel
Lässt sich der Oberschenkel nur schwer beugen, strecken oder abspreizen und nur noch schlecht bis gar nicht drehen, ist eine Hüftarthrose wahrscheinlich.
- Probleme beim Bücken & bei Fußpflege
Sobald es schwierig wird, die Füße zu erreichen, um sich zum Beispiel die Schuhe zuzubinden oder die Nägel zu schneiden, ist eine Arthrose in der Regel schon weit fortgeschritten.
Erfahrungsgemäß kann sich eine Arthrose zunächst fast unbemerkt entwickeln, bis nach Monaten oder sogar erst nach Jahren erste spürbare Beschwerden auftauchen. Sobald die Arthrose weiter fortgeschritten ist, wird die Lebensqualität dann zunehmend eingeschränkt, da nun Schmerzen und Beeinträchtigungen auftreten, die auch in Ruhephasen und nicht mehr nur bei Belastungen zu verspüren sind.
Wenden Sie sich schon bei den ersten Anzeichen einer Hüftarthrose an einen Facharzt. Nur so kann frühzeitig eine Diagnose gestellt und mit einer passenden Therapie begonnen werden. Das Fortschreiten der Erkrankung kann damit eingedämmt und die Lebensqualität langfristig erhalten bleiben.
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Hüftarthrose Behandlung ohne Operation
Es stehen eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten bereit, um eine Hüftarthrose ohne Operation zu behandeln. Da eine Arthrose nach derzeitigem Stand nicht heilbar ist, zielen alle Behandlungen darauf ab, die Beschwerden zu lindern und den Abbauprozess des Knorpels zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Die wichtigsten Therapieformen stellen wir Ihnen hier vor:
Injektionen bei Hüftarthrose
Einige Formen der Injektionstherapie haben sich als besonders erfolgversprechende Maßnahmen bei Hüftarthrose erwiesen. Große Hoffnungen ruhen derzeit insbesondere auf der Stammzellentherapie.
Hyaluron Injektionen bei Hüftarthrose
Injektionen mit Hyaluronsäure wirken zweifach: Sie verbessern einerseits die Zusammensetzung der körpereigenen Hyaluronsäure, womit die gelartige Beschaffenheit der Schmierung und die Ernährung der Knorpelzellen verbessert werden kann. Andererseits wirkt Hyaluronsäure entzündungshemmend und kann so Beschwerden bei Hüftarthrose reduzieren.
Cortisoninjektionen bei Hüftarthrose
In der Orthopädie wird synthetisch hergestelltes Cortison häufig zur Entzündungshemmung und Schmerzlinderung eingesetzt. Allerdings zeigen Cortisoninjektionen zellschädigende Eigenschaften und können langfristig Knorpelzellen zerstören. Wir raten daher von Cortisoninjektionen bei Hüftarthrose dringend ab.
Eigenbluttherapie (PRP) bei Hüftarthrose
Mit Plättchen-Reichem-Plasma (PRP), das aus Eigenblut gewonnen wird, können ebenfalls Injektionen erfolgen. Diese zeigen erwiesenermaßen Wirkung bei Arthrose und Sportverletzungen. Der genaue Wirkmechanismus ist dabei noch nicht komplett erforscht, es steht jedoch fest, dass die Wirkung sogar besser ist als bei Hyaluron. Dies belegt eine Studie aus dem Jahr 2021.
Stammzelltherapie bei Hüftarthrose
Große Hoffnungen in Bezug auf die Behandlung von Arthrose ruhen derzeit auf der Stammzelltherapie. Eine 2021 veröffentlichte Studie zeigt, dass hier gute Erfolge zu erzielen sind und sogar erste Hinweise existieren, dass eine Knorpelneubildung möglich sein könnte. Dies würde die Therapie von Hüftarthrose und von anderen Arthrosearten revolutionieren.
Stoßwellentherapie bei Hüftarthrose
Stoßwellen werden in der Orthopädie häufig und erfolgreich eingesetzt, um Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren. Auch bei Hüftarthrose kann eine Stoßwellenbehandlung helfen, die Beweglichkeit und die Lebensqualität zu verbessern. Wachstumsfaktoren können durch die Behandlung aktiviert, Triggerpunkte für Schmerzen gezielt angesprochen und Beschwerden reduziert werden. Häufig wird eine Stoßwellentherapie mit anderen Therapien wie Physiotherapie oder Injektionen kombiniert, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
Physiotherapie bei Hüftarthrose
Physiotherapie kann helfen, Muskeln zu stärken und damit die Gelenke zu entlasten. Außerdem können falsche Bewegungsmuster erkannt und durch regelmäßiges Training verändert werden, was zur Linderung von Beschwerden beitragen kann. Mit Hilfe fachkundiger Anleitung können so gezielte Übungen und der Gebrauch geeigneter Hilfsmittel (Bänder, Faszienrolle usw.) erlernt und später selbständig in den Alltag integriert werden. Je früher man mit einer gezielten Physiotherapie beginnt, desto größer sind die Chancen, trotz Hüftarthrose fit und mobil zu bleiben.
Akupunktur bei Hüftarthrose
Akupunktur kann unterstützend zur Linderung von Beschwerden bei Arthrose eingesetzt werden. Eine Studie belegt die Wirkung dieser Therapieform. Der genaue Wirkmechanismus ist dabei noch nicht vollständig erforscht, die Besserung der Symptome bei vielen Arthrosepatienten spricht jedoch für sich.
Schmerzmittel bei Hüftarthrose
Sogenannte NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) können akute Beschwerden aufgrund von Arthrose schnell lindern. Dabei entsteht die Wirkung ohne Cortison (daher der Begriff “nichtsteroidal”) und umfasst neben der Schmerzreduktion auch die Entzündungshemmung. Aufgrund diverser Nebenwirkungen sollte die Einnahme von Schmerzmitteln dieser Art nicht regelmäßig und nicht über einen längeren Zeitraum erfolgen. Konsultieren Sie unbedingt Ihren Arzt und besprechen Sie mit ihm alternative Medikamente und vor allem die Möglichkeiten einer langfristig wirksamen Therapie gegen die Beschwerden bei Arthrose.
Hüftarthrose Übungen
Es gibt eine Reihe von Übungen, die helfen, in Bewegung zu bleiben und die gleichzeitig die Beschwerden bei Hüftarthrose lindern können. Fragen Sie in Ihrem Fitnessstudio oder bei Ihrem Physiotherapeuten gezielt nach solchen Übungen.
Einige Beispiele für leichte Übungen, auch für ältere Menschen, finden Sie hier:
🚨12 min. sanfte Bewegungseinheit bei leichter Hüft-Arthrose
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Hüftarthrose & Sport
Wenn Arthrose auch als Gelenkverschleiß bezeichnet wird, so geschieht dieser Verschleiß doch keineswegs aufgrund von Bewegung. Im Gegenteil: Bewegung ist äußerst wichtig bei Arthrose, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Oft entsteht eine Art Teufelskreis, da Bewegung schmerzt und daher vermieden wird. Dadurch werden jedoch die Muskeln noch mehr geschwächt und die Belastung für die Knochen wird noch stärker. Daher sollte bei Hüftarthrose unbedingt regelmäßige und geeignete Bewegung in den Alltag eingeplant werden.
Eine Übersicht über die geeigneten und weniger geeigneten Sportarten bei Arthrose finden Sie hier:
Kräftigungsübungen bei Hüftarthrose
Die größte schmerzreduzierende Wirkung bei Arthrose scheinen Kräftigungsübungen zu haben. Daher ist gezieltes Training mit elastischen Bändern, an Geräten oder mit Gewichten für alle Menschen mit Arthrose sehr zu empfehlen. Dabei sollte das Training immer im schmerzfreien Bereich über der maximalen ROM (Range of Motion) durchgeführt werden. Lassen Sie sich daher von einem zertifizierten Übungsleiter, einem Physiotherapeuten oder von einem Fachtrainer im Fitnessstudio die richtige Ausübung der Bewegungen zeigen. Optimalerweise sollten Sie die Übungen dreimal pro Woche in den Alltag einplanen.
Ganzkörperübungen bei Hüftarthrose
Yoga, Tai-Chi, Pilates oder Balancetraining haben insgesamt positive Auswirkungen auf den Körper und können die Beschwerden einer Arthrose reduzieren. Die Muskeln werden entspannt und gekräftigt, die Beweglichkeit verbessert und das Wohlbefinden allgemein gesteigert.
Radfahren, Nordic Walking & Schwimmen bei Hüftarthrose
Nordic Walking ist ein idealer Sport für Menschen mit Arthrose. Die Bewegungen können unabhängig von Fitness oder Alter im eigenen Tempo ausgeübt werden. Ebenfalls zu empfehlen bei Hüftarthrose sind Schwimmen, Aquafitness, Spazierengehen oder Radfahren, da diese Ausdauersportarten als gelenkschonend gelten.
Fitnessstudio bei Hüftarthrose
Hüftarthrose bedeutet nicht, dass Sie auf Training im Fitnessstudio verzichten müssen. Im Gegenteil. Gezielte Kräftigungsübungen unter professioneller Anleitung und ohne Überanstrengung können sich sehr positiv auswirken. Die Muskeln werden gestärkt, so können Druck und Belastung auf die Hüftknochen verringert und damit Beschwerden reduziert werden. Weiterhin wird durch das Training eine bessere Versorgung des Gelenkknorpels mit Nährstoffen erreicht. Lassen Sie sich daher von Fachleuten in einem guten Studio ein individuelles Trainingsprogramm mit Crosstrainer, Bändern, Übungen und weiteren Geräten zusammenstellen. Eine Studie, die die grundsätzlich positive Wirkung von Sport bei Hüftarthrose belegt, finden Sie hier.
Crosstrainer bei Hüftarthrose
Crosstrainer bieten eine besonders schonende Möglichkeit, in Bewegung zu bleiben, Muskeln zu stärken und die Durchblutung anzuregen. Die Bewegungen sind denen beim Joggen ähnlich, jedoch viel sanfter und daher für Menschen mit Arthrose besser geeignet als Joggen selbst.
Lassen Sie sich in einem Fitnessstudio oder von einem Physiotherapeuten die richtige Anwendung des Crosstrainers für Ihren individuellen Gesundheitszustand erläutern und trainieren Sie besser mehrmals pro Woche kurz als nur hin und wieder extrem lange.
Welche Sportarten nicht bei Hüftarthrose?
Viel bewegen und wenig belasten, das ist die Maxime für Sport bei Hüftarthrose. Konzentrieren Sie sich daher auf Ausdauersportarten wie Radfahren, Nordic Walking, Schwimmen oder Crosstraining. Vermeiden Sie jedoch Sportarten, die ruckartige Bewegungen verlangen, wie zum Beispiel Fußball, Tennis, Badminton und Squash. Sollte allerdings eine Hüftprothese eingesetzt werden und zum Beispiel Tennis zuvor schon sehr lange gespielt worden sein, kann diese Sportart nach der Operation langfristig wieder aufgenommen werden. Lassen Sie sich diesbezüglich unbedingt von einem Facharzt beraten.
Hüftarthrose wann operieren?
Erst wenn alle konservativen Behandlungsmethoden keinen richtigen Erfolg mehr bringen und der Gelenkknorpel im Hüftgelenk extrem verschlissen ist, wird über eine Operation nachgedacht. Dann wird ein Hüftgelenksersatz (Endoprothese) implantiert.
Hüftarthrose – Prothese ja oder nein?
Die Frage, ob eine Prothese und damit eine operative Lösung ansteht, wird sicherlich individuell beantwortet werden. Aus ärztlicher Sicht steht eine Operation erst dann zur Disposition, wenn alle vorher angewendeten nicht-invasiven Behandlungsformen nicht den gewünschten Effekt hatten und gleichzeitig die Beweglichkeit stark eingeschränkt ist. Wenn zum Beispiel die Schuhe nicht mehr selbst zugebunden oder angezogen werden können, stellt dies eine massive Beeinträchtigung dar und der Weg zur Operation ist dann in der Regel nicht mehr weit. Eine Hüftoperation kann erfahrungsgemäß bei über 90% der Menschen mit fortgeschrittener Arthrose die Situation deutlich verbessern.
Hüftarthrose Operation – Ablauf
Eine Hüftoperation ist inzwischen ein Routineeingriff, der etwa 1-2 Stunden dauert. In der Regel wird der Eingriff in Vollnarkose durchgeführt. Meist ist äußerlich nur ein kleiner Schnitt unterhalb der Hüfte erforderlich. Bei der Operation wird lediglich das Gelenk und nicht der gesamte Hüftbereich ausgetauscht, auch wenn die landläufige Bezeichnung “Ich bekomme eine neue Hüfte” etwas anderes suggeriert. Es gibt unterschiedliche Arten von Prothesen, die je nach individuellem Bedarf und je nach Gesundheitszustand des Patienten eingesetzt werden. So gibt es zementierte Prothesen, zementfreie Prothesen und Hybridprothesen. Während die zementierte Prothese mit Hilfe von “Knochenzement”, einem speziellen Klebstoff, in der Gelenkpfanne befestigt wird, kommt eine zementfreie Prothese meist bei jüngeren Menschen zum Einsatz. Eine Hybridprothese ist dann eine Kombination aus zementierter und zementfreier Prothese, hier wird nur der Schaft mit Knochenzement befestigt. Hüftprothesen wurden in den letzten Jahren immer weiter perfektioniert und halten inzwischen 15 – 20 Jahre und länger. Erst danach ist eventuell ein Austausch notwendig.
Nach der Operation erfolgt eine Phase der aktiven Rehabilitation. Meist wird dazu eine stationäre Reha von ca. drei Wochen angetreten. Bis sich der Körper an das neue Gelenk gewöhnt hat, können einige Wochen oder im Einzelfall sogar Monate vergehen. Die vorherigen Beschwerden gehören dann aber der Vergangenheit an.
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Weitere wichtige Fragen zur Hüftarthrose
Wir möchten hier noch einige wichtige Themen anschneiden, die oft in Zusammenhang mit einer Hüftarthrose auftauchen:
Helfen Einlagen bei Hüftarthrose?
Gut angepasste und puffernde Einlagen können helfen, Gelenke zu entlasten. Zusätzlich können auch Stöcke oder Gehstützen genutzt werden, um einen Entlastungseffekt zu erreichen. Dazu sollte ein Teil des Gewichtes von den Hüftgelenken ferngehalten werden, die Gehilfen werden daher meist auf der gesunden Seite verwendet, um das kranke Gelenk zu entlasten.
Helfen Wärme oder Kälte bei Hüftarthrose?
Wärme kann Verkrampfungen lösen und somit Schmerzen lindern. Daher ist eine Wärmeanwendung einen Versuch wert. Bei akuten Entzündungen sollte man jedoch lieber Kühlpads oder Eispackungen ausprobieren. Diese wirken abschwellend und entzündungshemmend.
Helfen Tapes bei Hüftarthrose?
Kinesiologisches Tapen kann bei Schmerzen an der Hüfte helfen, zum Beispiel bei Muskelzerrungen, Arthritis, Sehnenentzündungen und Schleimbeutelentzündungen. Da Tapes auch die Stabilität der Hüfte verbessern können, ist eine Anwendung bei Hüftarthrose als begleitende Maßnahme möglich. Die Tapes können den Druck von schmerzenden Stellen nehmen. Für das Tapen des Hüftgelenks werden dazu vier Tapestreifen benötigt, ein langes und drei mittlere. Das lange Tape wird dann drei Fingerbreit unter dem Beckenknochen angesetzt und verläuft dann seitlich bis zur Mitte des Kniegelenks. Das erste mittlere Tape wird dann quer zum langen Tape auf Höhe des Hüftgelenks angebracht und die beiden anderen mittleren Tapes strahlenförmig um das erste mittlere Tape angeordnet. Lassen Sie sich das Tapen am besten von einem Spezialisten anlegen oder erklären. Einige Tipps zum Tapen bei Hüftschmerzen finden Sie hier.
Welche Ernährung bei Hüftarthrose?
Um entzündlichen und damit knorpelschädigenden Prozessen vorzubeugen, ist eine gesunde Ernährung mit wenig Fleisch und viel Fisch, Gemüse und Salat wichtig. Vor allem sollte wenig rotes Fleisch gegessen und beim Fisch öfter Sorten bevorzugt werden, die viel Omega-3-Fettsäuren enthalten, wie zum Beispiel Lachs, Makrele oder Hering.
Produkte aus Weißmehl und Zucker sollten ebenfalls vermieden werden, da diese Entzündungen fördern können. Greifen Sie stattdessen auf Naturreis, Gerste, Hirse und Hafer zurück. Entzündungshemmend wirken sich Gewürze wie Kurkuma, Zimt und Chili auf den Körper aus. Nikotin und Alkohol können Knorpelzellen schädigen und sollten daher ebenfalls gemieden werden.
Übergewicht kann eine Hüftarthrose (mit) auslösen und verschlimmern, daher sollte starkes Übergewicht unbedingt reduziert werden.
Ist Hüftarthrose ein Grund für Krankschreibung oder Schwerbehinderung?
Starke Schmerzen und eine stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit können Grund für eine vorübergehende Krankschreibung sein. Dies ist unter anderem auch abhängig von der Art der beruflichen Tätigkeit. Ziel sollte es jedoch sein, mit Hilfe geeigneter Therapien eine weitgehende Beschwerdefreiheit und ein weitgehend normales Leben zu sichern. Falls eine Operation notwendig werden sollte, erfolgt selbstverständlich eine Krankschreibung für die Zeit der Operation, für die Rekonvalenz und für die Zeit der anschließenden Reha, die meist drei Wochen dauert.
Ein Grund für eine Schwerbehinderung (mindestens 50%) ist Hüftarthrose selten, da bei starken Beeinträchtigungen meist eine Operation in Betracht gezogen wird, die die Funktionsfähigkeit der Gelenke fast vollständig wieder herstellen kann. In der Regel wird bei Arthrose langfristig lediglich ein Behinderungsgrad von ca. 10% anerkannt.
Vorbeugung von Hüftarthrose
Man kann versuchen, Hüftarthrose vorzubeugen bzw. die Beschwerden so gering wie möglich zu halten.
Hier eine Übersicht, was Sie bei Hüftarthrose tun oder besser lassen sollten:
Falls Sie die Liste im Alltag nutzen möchten, können Sie diese hier herunterladen:
Fazit
Eine Hüftarthrose ist zwar derzeit noch nicht heilbar, kann jedoch durch passende Therapien, unterstützende Übungen und regelmäßige Bewegung gut behandelt werden. Neben Physiotherapie, Stoßwellentherapie und Injektionen hat sich in jüngster Zeit die Stammzelltherapie als besonders erfolgversprechende Therapieform einen Namen gemacht. Als eine von nur wenigen Kliniken in Deutschland bietet das MEDICUM Rhein-Ahr-Eifel diese Behandlung an. Lassen Sie sich hierzu gerne umfassend und kompetent beraten. Vereinbaren Sie dazu einen Termin für ein Beratungsgespräch.
FAQ Handarthrose im MEDICUM
Kann man Hüftarthrose ohne OP behandeln?
Es gibt eine Fülle von Therapien, die sich zur Behandlung einer Hüftarthrose eignen und ohne Operation auskommen. Dazu gehören Injektionsverfahren, Stoßwellentherapie, Physiotherapie, Übungen, moderate Bewegung sowie die neue Stammzelltherapie, auf der große Hoffnungen ruhen. Eine Operation wird erst in Betracht gezogen, wenn diese Therapien keinen Erfolg zeigen.
Hilft eine Stammzelltherapie bei Hüftarthrose?
Eine Stammzelltherapie zeigt bei Arthrose bessere Wirkung als andere Injektionsbehandlungen und sogar eine Neubildung von Knorpelzellen scheint möglich zu sein. Dies belegt eine Studie aus dem Jahr 2021. Daher ruhen auf der Stammzelltherapie große Hoffnungen in Bezug auf Arthrosebehandlung.
Welchen Sport bei Hüftarthrose?
Moderate und regelmäßige Bewegung, Übungen zur Muskelstärkung, Crosstraining und Ausdauersport wie Nordic Walking, Schwimmen, Radfahren oder Aquafit können die Beschwerden einer Hüftarthrose mindern und ein Fortschreiten der Erkrankung zumindest einschränken. Sportarten mit ruckartigen Bewegungen wie Tennis, Fußball, Squash und Badminton sollten möglichst gemieden werden.
Wie kann man Hüftarthrose vorbeugen?
Übergewicht, Überlastungen und Fehlbelastungen sollten bei Hüftarthrose vermieden werden, zusätzlich können Übungen, moderate Bewegung und eine gesunde Ernährung helfen, eine Hüftarthrose zu vermeiden oder zumindest die Beschwerden zu reduzieren.