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Ein Tennisarm kann sehr schmerzhaft sein. Daher sollten Sie sich schonen und Überlastungen vermeiden, gleichzeitig jedoch baldmöglichst mit gezielten Tennisarm Übungen beginnen. Spezielle Dehn- und Kräftigungsübungen stärken die Muskulatur und helfen, die Schmerzen zu lindern. Zudem sollte eine grundsätzliche Behandlung eingeleitet werden, zum Beispiel mit Stoßwellen. Diese innovative Therapieform nutzt hochenergetische Schallwellen, um die Heilung anzuregen und die Schmerzen zu lindern. Erfahren Sie hier mehr über die besten Übungen bei Tennisarm, über geeignete Übungen für jedes Stadium der Erkrankung und darüber, was Sie tun können, um schnell wieder schmerzfrei und fit zu werden.
Das Wichtigste kurz zusammengefasst
- Übungen können bei Beschwerden durch einen Tennisarm oder Golferellenbogen ergänzend als Therapie eingesetzt werden.
- Eine grundlegende Behandlung, wie zum Beispiel eine Stoßwellentherapie, sollte jedoch unbedingt zusätzlich durchgeführt werden.
- Die Übungen dienen vor allem der Dehnung und der Kräftigung der Unterarmmuskulatur.
- Es gibt eine Fülle von Übungen für alle Phasen der Erkrankung.
- Faszienrollen & Fitnessbänder können eingesetzt werden, oft reicht aber auch eine Wand zum Training.
- Die Übungen für Tennisarm und Golferellenbogen unterscheiden sich, da sich auch die Symptome unterscheiden.
- Beim Tennisarm äußern sich die Beschwerden an der Außenseite, beim Golferellenbogen an der Innenseite des Ellenbogens.
Was ist ein Tennisarm - Definition
Ein Tennisarm geht mit einem Reizzustand des Ellenbogens einher. Die Beschwerden treten dabei an der Außenseite des Ellenbogens auf. Tennisspielen ist übrigens eher selten der Grund für die Erkrankung, meist entsteht ein Tennisarm aufgrund von Überlastungen, Fehlbelastungen und einseitigen, sich ständig wiederholenden Bewegungen.
Was ist der Unterschied zwischen Tennisarm und Golferellenbogen?
Falls Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens auftreten, handelt es sich um einen Golferellenbogen, auch Golferarm genannt. Bei Beschwerden an der Außenseite des Ellenbogens handelt es sich um einen Tennisellenbogen bzw. einen Tennisarm. Die Behandlung ist bei beiden Diagnosen ähnlich, die passenden Übungen sind allerdings leicht unterschiedlich. Die namensgebenden Sportarten sind dabei in der Regel nicht unbedingt der Hauptauslöser für die Beschwerden.
Übungen bei Tennisarm, die wirklich helfen
Durch Dehnübungen und gezielte Kräftigungsübungen für die Unterarmmuskulatur können sowohl akute Beschwerden bei einem Tennisarm gelindert als auch ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden.
Wir stellen Ihnen hier einige Beispiele für Tennisarm Übungen vor. Ein erfahrener Physiotherapeut oder Fitnesstrainer kann Ihnen weitere Übungen aufzeigen. Wichtig ist vor allem, dass Sie konsequent die jeweiligen Bewegungsabläufe durchführen. Dies gilt auch dann, wenn die Schmerzen schnell nachlassen. Die Kräftigung von Muskelgruppen wird nicht durch einige wenige Übungseinheiten an einigen wenigen Tagen erreicht, sondern nur durch Geduld und Ausdauer.
Übungen Tennisarm mit einer Blackroll / Faszienrolle
Übungen mit Faszienrollen oder einer Blackroll können helfen, die Durchblutung anzuregen, Verhärtungen aufzulösen und so die mit einem Tennisarm oder Golferellenbogen einhergehenden Beschwerden zu lindern.
Einige einfache Übungen bei Tennisarm mit einer Blackroll finden Sie hier.
Übungen Tennisarm mit Fitnessband / Theraband
Fitnessbänder, oft auch Theraband genannt, werden häufig für Dehnübungen eingesetzt und können gleichzeitig die Muskeln stärken, dies funktioniert ähnlich wie bei Hanteln. Bei einem Tennisarm oder Golferellenbogen werden Trainingseinheiten mit dieser Art von Bändern erfolgreich zur Linderung von Beschwerden und vor allem zur Vorbeugung eingesetzt.
Weitere Informationen zu Übungen mit Fitnessband & Hanteln bei Tennisarm finden Sie hier.
Übungen bei Tennisarm passend zum Stadium der Erkrankung
Je nach Stadium und Ausprägung der Erkrankung können die Übungen gezielt an den Verlauf angepasst werden. Hier einige Beispiele:
Übungen Tennisarm in der akuten Phase
Zur Dehnung in der akuten Phase eines Tennisarms können folgende Übungen hilfreich sein. Sie sind sehr einfach an einer Wand durchzuführen und benötigen kein spezielles Equipment. Optimalerweise sollten die Übungen 3 x täglich in zwei Durchgängen morgens, zwei Durchgängen mittags und zwei Durchgängen abends absolviert werden, mit jeweils 10 – 20 Wiederholungen. Die Übungen sind auch bei der Arbeit und in der Mittagspause möglich.
Die Akutphase dauert in der Regel etwa zwei Wochen und zur Behandlung sollten neben Übungen weitere Therapien (z.B. Stoßwellentherapie, Bandagen und Tapes / Bandagen) eingesetzt werden.
Übungen Tennisarm in der Heilungsphase
Diese exzentrischen Übungen sollten mit jeweils 10 – 20 Wiederholungen, 2x morgens, 2x mittags und 2x abends, durchgeführt werden. Auch hier kann quasi überall geübt werden, es ist lediglich eine Wand notwendig. Die Heilungsphase dauert etwa fünf Wochen und in dieser Zeit können weitere Behandlungen erfolgen, wie zum Beispiel Tapes, Bandagen und bei Bedarf eine weitere Stoßwellentherapie.
Übungen Tennisarm in der Stabilisierungsphase
Die sogenannte Stabilisierungsphase beim Tennisarm sollte ebenfalls von gezielten Übungen begleitet werden. Dazu kann zum Beispiel eine Hantel oder ein Gewicht oder eine kurze Faszienstange genutzt werden. Auch Liegestütze sind eine erprobte Möglichkeit. Ein erfahrener Physiotherapeut kann weitere Trainingsabläufe empfehlen. Wichtig ist vor allem, dass Sie regelmäßig üben, um die endgültige Heilung zu unterstützen und erneuten Beschwerden vorzubeugen.
Weitere Therapien bei Tennisarm
Neben Übungen sollten unbedingt weitere Behandlungsmethoden bei einem Tennisarm oder einem Golferellenbogen eingesetzt werden. Die wichtigsten und erfolgreichsten Therapien stellen wir hier kurz vor:
Medikamente bei Tennisarm
Wenn die Schmerzen akut und sehr stark sind, können schmerz- und entzündungshemmende Medikamente eingenommen werden. Am besten greifen Sie hier auf sogenannte NSAR zurück (z.B. Ibuprofen, Diclofenac). Die Linderung wird schnell einsetzen, allerdings kommen die Schmerzen in der Regel zurück, sobald die Wirkung der Schmerzmittel nachlässt. Schmerzstillende Medikamente können deshalb nie eine Dauerlösung sein. Vereinbaren Sie unbedingt einen Termin beim Facharzt, damit die wahren Ursachen Ihrer Beschwerden diagnostiziert und Ihnen langfristig geholfen werden kann.
Stoßwellentherapie bei Tennisarm
Eine Behandlung mit Stoßwellen zeigt in sehr vielen Fällen schnelle und langfristige Erfolge bei Tennisarm und Golferellenbogen. Die Stoßwellen werden dabei mit einem Spezialgerät auf die schmerzenden Stellen übertragen und tragen zu einer besseren Durchblutung, zur Auflösung von Verhärtungen und zur Linderung von Schmerzen bei. Entzündungen werden reduziert und die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt. In den meisten Fällen tritt schon nach 1 – 2 Behandlungen eine deutliche Besserung ein, meistens sind insgesamt nur 3 – 5 Termine notwendig.
Mehr Details zur Stoßwellentherapie bei Tennisarm finden Sie hier.
Als Experten für orthopädische Probleme finden wir nicht nur die wahren Ursachen für Ihre Schmerzen, sondern helfen Ihnen überdies mithilfe einer individuellen Kombination verschiedener Behandlungsmethoden zu einer schnellen Linderung Ihrer Beschwerden und wieder mehr Beweglichkeit. Neben Übungen, Physiotherapie und Eigenblutbehandlungen setzen wir vor allem auf Stoßwellen, um Sie schnell von Ihren Beschwerden zu befreien.
Bandagen bei Tennisarm
Eine Epicondylitis-Spange oder eine Bandage können helfen, gereizte Sehnenansätze zu entlasten und die Unterarmmuskulatur zu unterstützen. Lassen Sie sich diesbezüglich unbedingt von einem Experten für Orthopädietechnik beraten.
Tapes bei Tennisarm
Als Therapieergänzung können Tapes erfolgreich dazu beitragen, Schmerzen in akuten Phasen eines Tennisarms zu lindern und Fehl- und Überlastungen zu vermeiden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Tapes richtig angebracht werden.
Erfahren Sie hier mehr über Tennisarm tapen und das richtige Anlegen von Tapes.
Ruhigstellung oder Schonung bei Tennisarm
Früher war die Maxime bei Tennisarm häufig komplette Ruhigstellung. Heutzutage tendiert man eher zur Schonung. So wird die Beweglichkeit des Ellenbogengelenks erhalten und die Muskeln müssen später nicht komplett neu aktiviert werden. Optimalerweise wird diese Phase der Schonung genutzt, um Bewegungsmuster mit Hilfe eines Physiotherapeuten zu analysieren und bei Bedarf neue Muster zu etablieren, um zukünftig Fehl- oder Überlastungen zu vermeiden.
Operation bei Tennisarm
Falls die Beschwerden am Arm auf Unfälle, Brüche oder schwere Verletzungen zurückzuführen sind, ist häufig eine Operation angezeigt. Falls Sehnenreizungen die Ursache für den Tennisarm sind, kann unter Umständen ein minimalinvasiver Eingriff helfen, bei dem die betroffene Sehne eingekerbt wird, was die Reizung reduziert. In Einzelfällen wird auch eine Durchtrennung des schmerzleitenden Nervs durchgeführt, um besonders starke Beschwerden zu lindern. Die meisten Operationen bei Tennisarm sind ambulant möglich, im Anschluss folgt in der Regel eine Krankschreibung, um eine Regeneration des Ellenbogens zu ermöglichen.
Symptome bei Tennisarm
Einen Tennisarm erkennen Sie in der Regel an Druckschmerzen an der Außenseite des Ellenbogens, falls es an der Innenseite schmerzt, handelt es sich um einen Golferellenbogen. Die Schmerzen können auch ausstrahlen und sich als stechende Schmerzen in der Schulter oder im Oberarm sowie als ziehende Schmerzen im Unterarm äußern. In manchen Fällen sind auch Schwellungen und Rötungen möglich, diese können jedoch auch auf eine Bursitis (Schleimbeutelentzündung) im Ellenbogen hinweisen. Falls der Nerv im Ellenbogen betroffen ist, kann dies zu Funktionsstörungen an den Fingern und an der Hand führen. Ein Facharzt kann dies detailliert abklären.
Lassen Sie Beschwerden an Gelenken unbedingt frühzeitig untersuchen. Nur durch eine umfassende Diagnostik beim Orthopäden kann die wahre Ursache für Ihre Schmerzen erkannt und anschließend richtig behandelt werden. Warten Sie daher nicht zu lange und vermeiden Sie ein Fortschreiten der Erkrankung. Vereinbaren Sie daher noch heute einen Termin für Orthopädie im Medicum Rhein-Ahr-Eifel!
Ursachen Tennisarm
Eine Epicondylitis radialis humeri, wie der Tennisarm bzw. Tennisellenbogen offiziell genannt wird, entsteht eher selten durch die namensgebende Sportart, sondern größtenteils durch einseitige Bewegungen, die häufig wiederholt werden, wie zum Beispiel beim Anstreichen, Klavierspielen, Gärtnern oder bei der Arbeit mit der Computermaus. Handwerker und Menschen, die am PC arbeiten, sind besonders häufig betroffen. Überlastungen und falsche Bewegungsabläufe führen zu Reizungen, kleinen Mikrorissen und Entzündungen im Ellenbogen.
Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von weiteren Erkrankungen, die zu Schmerzen an Ellenbogen und Armen führen können, wie zum Beispiel Arthrose im Ellenbogen, Schleimbeutelentzündung (Bursitis), Risse oder Verletzungen an den Bändern im Ellenbogen oder Sehnenentzündungen im Oberarm. Kribbeln im kleinen Finger kann auf ein Kubitaltunnelsyndrom hinweisen und durch viele kleine Bewegungen ohne großen Kraftaufwand kann ein Mausarm (RSI-Syndrom) entstehen.
Diagnose Tennisarm
Für eine erfolgreiche Behandlung ist es immens wichtig, dass die Ursache für die Beschwerden präzise ermittelt wird. Ein Facharzt kann durch eine gründliche Untersuchung herausfinden, ob tatsächlich ein Tennisarm oder Golferellenbogen oder eventuell eine anders gelagerte Erkrankung vorliegt.
Weitere Fragen zum Thema Tennisarm Übungen
Wir haben hier weitere Fragen zusammengestellt, die uns im Praxisalltag häufig gestellt werden zum Thema Übungen bei Tennisarm:
Kann ein Tennisarm ohne Übungen von alleine ausheilen?
Rein theoretisch kann ein Tennisarm tatsächlich von alleine ausheilen, ohne Übungen und ohne Behandlung. Dies funktioniert allerdings nur, wenn nicht ständig weitere Fehl- oder Überlastungen erfolgen und wenn keine anderweitigen Erkrankungen, wie zum Beispiel Arthrose oder Verletzungen oder Brüche vorliegen. Insgesamt würde eine Heilung ohne Therapie durchschnittlich etwa 12 Monate in Anspruch nehmen und mit starken Schmerzen und Beeinträchtigungen verbunden sein. Um schneller wieder fit und schmerzfrei zu werden, sollten Sie daher frühzeitig geeignete Therapien in Anspruch nehmen und gezielt Übungen durchführen.
Wie kann man einen Tennisarm vermeiden?
Dehnübungen und Übungen zur Kräftigung der Unterarmmuskulatur können nicht nur in Phasen der Erkrankung helfen, sondern auch der Vorbeugung dienen. Wichtig ist vor allem, dass die Übungen so regelmäßig wie möglich ausgeführt werden. Außerdem sollten zur Vermeidung eines Tennisarms und zur Vorbeugung von erneuten Beschwerden die individuellen Bewegungsabläufe von einem Physiotherapeuten auf Fehlbelastungen und Überlastungen hin analysiert werden. Bei Bedarf können dann unter Anleitung neue Bewegungsmuster eingeübt werden.
Fazit
Übungen können die Beschwerden beim Tennisarm lindern und auch zur Vorbeugung dienen. Daher sollten Dehn- und Kräftigungsübungen unbedingt als unterstützende Behandlung eingesetzt werden. Eine Kombination aus Stoßwellentherapie, Übungen und eventuell weiteren Maßnahmen kann Ihnen helfen, schnell wieder schmerzfrei und fit zu werden. Lassen Sie sich daher baldmöglichst einen individuell auf Ihre Diagnose abgestimmten Therapieplan erstellen. Vereinbaren Sie dazu hier einen Termin.
FAQ | Tennisarm Übungen
Welche Übungen helfen beim Tennisarm?
Es gibt eine Fülle von Übungen, die bei Beschwerden durch einen Tennisarm eingesetzt werden können. Unterarm- und Liegestütze (gegen eine Wand) sowie Dehn- und Kräftigungsübungen mit Faszienrolle, Hanteln oder Fitnessband werden dabei besonders häufig erfolgreich eingesetzt.
Helfen Übungen mit einer Faszienrolle bei Tennisarm?
Mithilfe des Abrollens der Außenseite des Unterarms vom Handgelenk bis zum Ellenbogen können Schmerzen bei Tennisarm gelöst und reduziert werden. Falls es sich um einen Golferellenbogen handelt, sollte die Bewegung mit der Innenseite des Unterarms über die Rolle erfolgen.
Welche Therapien helfen bei Tennisarm?
Eine Stoßwellentherapie kann helfen, die Schmerzen beim Tennisarm zu lindern, die Durchblutung anzuregen, Verhärtungen aufzulösen und Entzündungen zu reduzieren. Eine Behandlung mit Stoßwellen kann durch Übungen, Physiotherapie und Eigenbluttherapie sinnvoll ergänzt werden.