Hände sind für uns Menschen wichtige Werkzeuge zur Bewältigung von Beruf, Freizeit und überhaupt des gesamten Lebens. Wenn die Funktionsfähigkeit der Hände eingeschränkt ist, kann gleichzeitig auch die Lebensqualität eingeschränkt sein. Es gibt diverse Erkrankungen, die sich auf die Beweglichkeit und Funktionsfähigkeit der Hände auswirken. Eine der häufigsten davon ist die Handarthrose, die in erster Linie Frauen ab den Wechseljahren betrifft. Neben den Fingergelenken können auch Daumen- und Handgelenke betroffen sein. Verläuft die Erkrankung zunächst auch oft ohne Schmerzen, so treten im weiteren Verlauf immer stärkere Beeinträchtigungen auf. Diese äußern sich dann nicht mehr nur morgens oder nach Ruhepausen, sondern stetig. Erfahren Sie hier mehr über Ursachen, Symptome und mögliche Therapien bei Arthrose an den Händen und darüber, welche neuen Hoffnungen die Stammzelltherapie im Rahmen der gesamten Arthrosebehandlung weckt.

Dr. med. Csaba Losonc
Das Wichtigste kurz zusammengefasst
- Als Arthrose wird eine degenerative Erkrankung der Gelenke bezeichnet.
- Eine Arthrose ist derzeit noch nicht heilbar, kann jedoch gut therapiert werden.
- Injektionen, Stammzelltherapie, Stoßwellenbehandlungen und Physiotherapie können zur Behandlung eingesetzt werden.
- Gesunde Ernährung und Entlastung der Gelenke können die Beschwerden verhindern oder zumindest reduzieren.
- Ursache der Beschwerden ist ein Abbau von Gelenkknorpel, womit die Pufferfunktion der Knorpel eingeschränkt wird.
- Als Folgen einer Arthrose treten Schmerzen und Beweglichkeitseinschränkungen auf.
- 90% der von einer Handarthrose betroffenen Menschen sind Frauen in den mittleren Lebensjahren.
Arthrose - Definition
Arthrose ist eine Erkrankung der Gelenke, die als degenerativ bezeichnet wird, weil der Gelenkverschleiß stetig fortschreitet und das altersübliche Maß überschreitet. Ursache ist der Abbau von Gelenkknorpel, dadurch wird die Pufferfunktion beeinträchtigt, die der Knorpel normalerweise ausfüllt. In Folge wird die Beweglichkeit immer mehr eingeschränkt und es kommt zu Schmerzen.
Ursachen für Arthrose an der Hand
Bei der Handarthrose scheint Vererbung eine große Rolle zu spielen. Außerdem gibt es wohl eine hormonelle Komponente, da vor allem Frauen – und diese meist ab dem Beginn der Wechseljahre – betroffen sind. Darüber hinaus können Fehlstellungen von Gelenken oder vorangegangene Verletzungen eine Arthrose begünstigen, während Fehl- und Überbelastungen meist zur Verschlimmerung einer Arthrose beitragen.
Arten von Arthrose an der Hand
Bei der Handarthrose werden drei Arten unterschieden, die wir hier kurz darstellen:
Fingerarthrose
Häufig sind bei einer Handarthrose die Finger betroffen, Dies zeigt sich meist an Vorwölbungen in Form von Knötchen. Meist werden die Finger zusätzlich zunehmend unbeweglicher. Zu Beginn der Erkrankung tritt meist eine gewisse Morgensteifigkeit in den Fingern auf und es kann schwierig sein, eine Faust zu bilden. Meist lassen diese sogenannten Anlaufschmerzen, die auch nach längeren Ruhepause auftreten können, im Tagesverlauf dann nach. Manchmal treten auch weitgehend schmerzlose Verläufe der Erkrankung auf, wobei die Versteifung und Unbeweglichkeit der Gelenke jedoch weiter zunimmt.
Meist beginnt die Erkrankung am Zeige- und Mittelfinger und weitet sich dann auf die weiteren Finger aus.
Bei der Fingerarthrose unterscheidet man zwischen der Heberden-Arthrose (diese betrifft die Endgelenke der Finger) und der Bouchard-Arthrose (diese betrifft die Mittelgelenke der Finger). Arthrose am Fingergrundgelenk treten dagegen nur relativ selten auf. Die knötchenförmigen Vorwölbungen treten bei den einzelnen Arten der Fingerarthrose an den entsprechenden Gelenken auf. Falls mehrere Fingergelenke einer Hand betroffen sind, was meist der Fall ist, wird dies als Polyarthrose bezeichnet.

Daumenarthrose
Falls die Kraft in der Hand verloren geht und es schwer fällt, den Drehverschluss einer Getränkeflasche abzuschreiben, deutet dies auf eine Daumensattelgelenkarthrose hin, die auch Rhizarthrose genannt wird. Im weiteren Verlauf der Erkrankung tritt dann oft eine Subluxation (Fehlstellung) des Daumens auf. Das Gelenk wird dauerhaft verändert und zerstört, falls keine Behandlung erfolgt.

Arthrose Handgelenk
Eher selten ist eine Arthrose am Handgelenk, die oft auch als Wurzelarthrose bezeichnet wird. Oft lassen sich Daumensattelgelenkarthrose und Handgelenksarthrose nicht auf den ersten Blick unterscheiden. Eine gründliche Diagnostik, inklusive Röntgenbild, ist erforderlich. Typische Begleiterscheinungen einer Arthrose am Handgelenk sind Schwellungen in den Weichteilen rund um das Gelenk und zunehmende belastungsabhängige Beschwerden, die im Verlauf der Erkrankung auch immer häufiger in Ruhestellung auftreten.

Symptome bei Arthrose Hand
Eine Arthrose kann zunächst komplett schmerzfrei verlaufen. Allerdings zeigen sich immer mehr Beweglichkeitseinschränkungen und eine gewisse Steifigkeit, zum Beispiel in den Fingern. Falls es schwer fällt, eine Faust zu bilden, kann dies ein Hinweis auf Arthrose sein, genauso wie Probleme beim Öffnen einer Flasche mit Schraubverschluss. Typisch für Arthrose an den Fingern ist auch das Entstehen von Vorwölbungen in Knötchenform an den betroffenen Gelenken. Falls Sie besonders morgens oder nach längeren Ruhephasen einen gewissen Anlaufschmerz in den Händen verspüren oder bei Belastung Beschwerden haben, sollten Sie unbedingt einen Facharzt aufsuchen und eine gründliche Diagnose erstellen lassen. Denn ein frühzeitiger Behandlungsbeginn kann helfen, die Beschwerden einer Arthrose einzudämmen und weitere Schäden weitgehend zu vermeiden.
Diagnose bei Arthrose an der Hand
Bevor die geeigneten Therapien angegangen werden, erfolgt stets eine umfangreiche Diagnostik. Untersucht werden Beweglichkeit der Hände und Gelenke und das Schmerzempfinden. Es wird darüber hinaus ein Röntgenbild angefertigt, das Auskunft über das Stadium der Arthrose gibt. Bei Bedarf werden weitere bildgebende Diagnoseverfahren (CT, MRT) durchgeführt.
Therapie bei Arthrose an der Hand
Es gibt eine Reihe an Therapiemöglichkeiten, die bei Handarthrose eingesetzt werden können. Wir stellen Ihnen hier die wichtigsten vor:
Injektionen bei Arthrose an der Hand
Injektionen mit Hyaluron oder Eigenblut (PRP) werden seit Jahren in der Arthrosetherapie eingesetzt. Hyaluronsäure wird dabei eine entzündungshemmende Wirkung zugesprochen, allerdings wird bei Arthrose an den Händen eher selten Hyaluron injiziert, sondern eher auf die Wirkung von Eigenblutinjektionen mit Plättchen-Reichem-Plasma (PRP) gesetzt. Neue Studien zeigen eine bessere Wirksamkeit der PRP-Therapie im Vergleich zur Hyalurontherapie. Weitere wichtige Informationen zur Injektionstherapie bei Arthrose finden Sie hier.
Stammzelltherapie bei Handarthrose
Eine neue Studie zeigt auf, dass eine Stammzelltherapie vielversprechende Erfolgsaussichten bei der Behandlung von Arthrose vorweisen kann. Die Wirksamkeit wurde sowohl unmittelbar als auch sechs bzw. zwölf Monate nach der Therapie gemessen und nachgewiesen. Injiziert wurden bei dieser Art der Stammzelltherapie körpereigene Stammzellen aus dem Fettgewebe, das zuvor entnommen und aufbereitet wurde.
Bei dieser Behandlungsform gibt es sogar Hinweise darauf, dass eine Knorpelneubildung angeregt wird. Dies würde einen großen Durchbruch in der gesamten Arthrosetherapie bedeuten und Hoffnung für viele Patienten.
Mehr Details zu dieser Therapie finden Sie hier.
Der Erfolg einer Stammzellentherapie scheint umso besser zu sein, je früher man beginnt. Melden Sie sich daher frühzeitig bei einem Facharzt, falls ein Verdacht auf Arthrose besteht und lassen Sie die Möglichkeiten einer Stammzelltherapie abklären.

Dr. med. Csaba Losonc
Es gibt nur wenige Fachkliniken in Deutschland, die diese Therapieform anbieten.
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Stoßwellentherapie bei Arthrose an der Hand
Stoßwellen werden schon seit Jahren erfolgreich gegen Erkrankungen im orthopädischen Bereich eingesetzt. Schmerzen und Entzündungen können durch diese Therapie reduziert und die Beweglichkeit verbessert werden. Die Stoßwellentherapie wird bei Arthrose oft mit anderen Behandlungsmethoden, wie z.B. Physio- und Injektionstherapie kombiniert.
Erfahren Sie hier mehr darüber, was Stoßwellen sind, wie sie wirken, wie die Behandlung abläuft und wie quasi nebenwirkungsfrei die Therapie ist.
Physiotherapie bei Handarthrose
Im Rahmen einer physiotherapeutischen Behandlung an den Händen werden vor allem Übungen aufgezeigt und durchgeführt, die die Beweglichkeit der Hand steigern können. Der Austausch von Gelenkflüssigkeiten wird so anregt, damit können Entzündungsstoffe besser abtransportiert und Beschwerden reduziert werden. Wichtig ist, dass die Übungen auch regelmäßig Zuhause durchgeführt werden.
Physikalische Therapie bei Handarthrose
Bei einer physikalischen Therapie werden Reize wie Wärme, Kälte, Druck oder Zug eingesetzt, um auf den Körper einzuwirken, Schmerzen zu lindern und die Durchblutung zu fördern. Bei Handarthrose bieten sich hier vor allem Fingergymnastik in warmem Wasser, Infrarotbestrahlungen, Moorbäder oder Kälteanwendungen an.
Während Wärmeanwendungen den Stoffwechsel anregen, verkrampfte Muskulatur lösen und damit Schmerzen lindern und die Beweglichkeit fördern, werden Kältepackungen vor allem bei akuten Entzündungen eingesetzt. Sie reduzieren die Entzündungsreaktionen und lindern schnell Schmerzen.

Bandagen bei Handarthrose
Mit Hilfe von gut angepassten Schienen und Bandagen können Belastungen begrenzt und eine weitgehende Ruhigstellung der Gelenke erreicht werden. Dies ist vor allem nachts sinnvoll, damit einem guten und entspannten Schlaf nichts im Wege steht. Fragen Sie bezüglich Bandagen bei Ihrem Therapeuten nach.
Entlastung der Gelenke
Besonders für Arbeiten am Computer ist bei Arthrose an der Hand Entlastung wichtig. Diese kann durch spezielle Tastaturen und Auflagekissen gewährleistet werden. Darüber hinaus sollten bestimmte belastende Tätigkeiten möglichst vermieden werden. Das Auswringen von Putzlappen sollte genauso unterlassen werden wie das Aufhängen von Wäsche mit Wäscheklammern oder das stundenlange Halten von Spielkarten beim Kartenspielen. Für diese besonders für die Hände belastenden Handgriffe gibt es Hilfsmittel. Schwere Gartenarbeit gehört übrigens auch zu den Tätigkeiten, die Menschen mit Arthrose möglichst nicht ausführen sollten.
Schmerzmittel bei Arthrose
Bei Arthrose können Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente unterstützend eingesetzt werden, um in akuten Fällen Linderung zu verschaffen. Aufgrund der Nebenwirkungen sollte dies jedoch nur kurzzeitig erfolgen und nicht die einzige Therapiemaßnahme sein.

Dr. med. Csaba Losonc

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